Produktions- und Logistikaktivitäten bilden die Grundpfeiler eines arbeitsteiligen und nachfrageorientierten Wertschöpfungssystems. Sie überbrücken sachliche, örtliche und zeitliche Differenzen zwischen den verfügbaren und benötigten Waren und synchronisieren Angebot und Nachfrage. Somit strebt die Logistik auf strategischer und operativer Ebene die Erfüllung der Anforderungen an, die sich aus einem gewünschten Liefer- und Versorgungsservice ergeben. Eine unendliche Verfügbarkeit aller dafür benötigten Ressourcen wird dabei vorausgesetzt. Diese Annahme bezieht sich sowohl auf wesentliche Input-Faktoren (beispielsweise Transportinfrastrukturen) als auch Output-Faktoren (Lärm- und Schadstoff-Emissionsrechte). Lediglich die Kundennachfrage nach Logistikleistungen stellt traditionell den limitierenden Faktor der Leistungserstellung dar.
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Getrieben durch die massive und kontinuierliche Zunahme globaler Warenströme und Handelsvolumina stieg die Nachfrage nach Logistikleistungen in den letzten Dekaden stetig und mit hoher Geschwindigkeit an. Um der steigenden Nachfrage nach Logistikleistungen zu begegnen, folgte die Logistik der Strategie der kontinuierlichen Kapazitätsausweitung. Diese Strategie kann jedoch mittelfristig nicht mehr verfolgt werden, da die benötigten zusätzlichen Ressourcenkapazitäten gar nicht mehr verfügbar sein werden oder nur zu hohen Preisen (z. B. Energie) bereitgestellt werden können.
Mit der daraus resultierenden Verknappung geht eine Beschränkung der benötigten Input- oder Outputfaktoren einher und die vorhandenen Logistikressourcen stellen einen Engpass in der Versorgung der Märkte mit nachgefragten Produkten dar. Logistische Prozesse müssen diese Engpässe möglichst effizient nutzen und sich an den vorhandenen Engpassressourcen statt an der Nachfrage ausrichten. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, die Position bzw. Stellung der Logistik in der globalen Wertschöpfung zu hinterfragen. Neue Konzepte werden erforscht, an denen sich die notwendige Neuausrichtung der Logistik orientieren kann. Ein spannender Ansatz ist die Ressourcenteilung, die gegenwärtig beispielsweise im Bereich der privaten Wagennutzung eingesetzt wird (Car Sharing). Diesen und weitere interessante Ansätze zum Thema Shared Resources in Produktion und Logistik finden Sie in dieser Ausgabe von Industrie 4.0 Management. Blicken Sie in die Zukunft und lassen Sie sich inspirieren.