Angesichts der zunehmenden Nachfrage nach individualisierten Produkten gewinnen Konfiguratoren stark an Bedeutung. Geschäftsbeziehungen verlangen eine immer stärker individualisierte Ausprägung. Als dessen Konsequenz muss sich eine Kundenorientierung herausbilden, die es in die betrieblichen Geschäftsprozesse zu integrieren gilt. Die systematische Erfassung und Auswertung von Kundendaten und -bedürfnissen stellt eine entscheidende Voraussetzung dar. Doch ermöglichen verallgemeinerte und anonymisierte Daten bezüglich einer Produktnachfrage lediglich eine Variantenfertigung, die auf optimierten Prognosedaten beruht. Um Produkte kundenspezifisch und kundenindividuell zu entwerfen und zu produzieren, werden Systeme benötigt, welche die Machbarkeit von Produkten nach Kundenwünschen mit den vorhandenen Anlagen und Wissen effektiv und effizient ermitteln und diese individuellen Aufträge mit dem selben Aufwand wie für Produkte aus der Serienfertigung in den Produktionsprozess einbringen können. Eine Konfiguration ist die vollständige technische bzw. fachlich-inhaltliche Beschreibung und Definition, die in Dokumenten niedergelegt ist und die benötigt wird, um ein System / Produkt bzw. das Erzeugnis über seine gesamte Lebenszeit zu fertigen, montieren oder beschaffen, zu betreiben und zu nutzen, zu testen und abzunehmen und zu warten. Die Konfiguration besteht bei einem technischen System z. B. aus Spezifikationen, Testprogrammen, Pflichtenheften, Fertigungsplänen / Stücklisten, Zeichnungen etc. Produktkonfigurationssysteme ermöglichen es, Produkte nach bestimmten Regeln aus bestimmten Bauteilen virtuell zu entwickeln. Grundgedanke ist, das für den Entwurfsprozess notwendige Wissen formal darzustellen und durch eine automatisierte Unterstützung anzuwenden. Zeit- und Kostenvorteile und eventuell ein von Wissensträgern unabhängiger Einsatz werden dabei angestrebt. Immer stärkere Individualisierung verlangt nach entsprechender Abbildung im gesamten Produktentstehungsprozess. Diese Ausgabe von PRODUCTIVITY Management widmet sich in einem umfassenden Marktüberblick der Leistungsfähigkeit der Konfiguratoren, sowohl stand-alone als auch in ERP-Systeme eingebunden. Nach meiner Überzeugung sind gut in die betrieblichen Abläufe von Vertrieb über Einkauf bis Fertigung eingebundene Produktkonfiguratoren die Königsdisziplin der Anpassung von Anwendungssystemen.