Um es hier nochmals ganz deutlich zu sagen: Mit dem richtigen Softwareansatz wird die vierte Industrielle Revolution gelingen, mit dem falschen Softwareansatz aber kläglich scheitern. Was ist denn nun der richtige Softwareansatz? Nach meiner Auffassung werden sich Veränderungen – insbesondere in Richtung Industrie 4.0 - in Zukunft in unseren Fabriken deutlich schneller vollziehen als in der Vergangenheit. Dabei ist es unmöglich, alle eingesetzten Softwarekomponenten gleichzeitig zu ersetzen. Aus diesem Grund muss es ein abgestimmtes Miteinander unterschiedlicher Softwaresysteme geben können. Dabei sind zentrale Ansätze die gefährlichsten Komponenten, weil sie Veränderungen meist sehr schwer machen. In der Fabrik der Zukunft sind höchstens Broker (etwa für Services) und Name-Server zentral, sonst aber möglichst nichts. Größtmöglicher Wert ist auf die Verwendung offener, d. h. herstellerunabhängiger Protokolle und Standards zu legen. Modularität und Selbstbeschreibungsfähigkeit sind weitere wichtige Eigenschaften.
In unserem Anwendungszentrum Industrie 4.0 in Potsdam erproben wir mit namhaften ERP- und MES-Anbietern und Komponentenlieferanten Bestandteile des zukünftigen Betriebssystems der Industrie 4.0-Fabrik. Dabei betrachten wir wirklich alle Blickwinkel, von der Produktionssystemplanung über die Schulung der Mitarbeiter bis zur Abwehr von Störungen durch mangelhafte IT-Sicherheit. Wenn Sie mitmachen wollen, unter www.industrie40-live.de finden Sie weitere Angaben.
Neu in dieser Ausgabe ist die Rubrik „Nachgefragt!“, in der wir produzierende Unternehmen ab jetzt regelmäßig bitten, zu einem produktionsrelevanten Thema Stellung zu nehmen. Wir starten mit „Lean Production“ und befragen Automobilhersteller – lesen Sie ab Seite 24 über die Umsetzung der schlanken Produktion bei Audi und Ford.