Bei ERP-Einführungsprojekten geben sich Anbieter und Anwender viel Mühe mit der Konzeption und Umsetzung der gemeinsam definierten neuen Geschäftsprozesse. Ein Thema bleibt allerdings leider gelegentlich auf der Strecke, das „Mitnehmen“ der Mitarbeiter auf dem Weg hin zu den neuen Prozessen. Zu Beginn freuen sich alle auf das neue ERP-System, weil ja allen alles versprochen wurde. In der Umstellungsphase kommt zunächst viel Mehrarbeit auf die Key-User zu, zum Beispiel beim Pflegen von Stammdaten, beim Testen oder in Workshops zur Feinspezifizierung. Sehr schnell ändert sich das so positive Bild. Manch eine uninformierte Geschäftsleitung lässt sich davon beeindrucken und trifft für das Projekt negative Entscheidungen à la „Tagesgeschäft hat Vorrang“. Das führt dann zu noch mehr Verdruss beim Anwender und zu noch längeren Laufzeiten – ein Teufelskreis beginnt.
Die einzige wirksame Abhilfeder der Einbau geeigneter und unternehmensspezifischer Change Management-Maßnahmen direkt in den Projektplan. Das Change Management im ERP-Einführungsprojekt umfasst u. a. das Erfassen der Ängste und Besorgnisse der Mitarbeiter, aber auch die Kommunikation der Zielversion des Managements. In den ERP-Einführungsprojekten des Unternehmens Potsdam Consulting Advisory GmbH wird zudem ein Stimmungsbarometer, mit dem regelmäßig die Einstellung der Mitarbeiter, aber auch die tatsächliche Nutzung des neuen ERP-Systems erfragt wird. So lässt sich ein objektives Bild der Lage gewinnen und mit geeigneten Informations- und Kommunikationsmaßnahmen gegensteuern.
Change Management ist nicht zum Nulltarif zu haben. Auf den ersten Blick mag sich das Projekt um 10% verteuern. Aber damit wird eine wesentliche Grundlage geschaffen, dass die Ziele des Projektes überhaupt erreicht werden können. Daher lautet mein Rat an alle ERP-suchenden Unternehmen: Bauen Sie gleich entsprechende Maßnahmen in das Projektbudget ein und freuen Sie sich dann über ein gelungenes ERP-Einführungsprojekt!