Die beiden Herausgeber von Industrie Management teilen die Editorials unter sich auf. Als festgelegt wurde, dass ich dieses Editorial schreiben würde, dachte ich anfangs „Was ist denn das nun schon wieder für ein Begriff?“ Haben wir nicht genug auf „Management“ endende Modeworte, deren Sinngehalt sich nur schwer erschließt? Knowledge Management ist so ein abschreckendes Beispiel. Dann las ich ein wenig in den Beiträgen für diese Ausgabe und meine Meinung änderte sich grundlegend. Als Capability werden Potenzialfaktoren sowie individuelle und organisationale Fähigkeiten verstanden, deren Vorhandensein entscheidend für den Erfolg des Unternehmens und seine Anpassungsfähigkeit ist. Die erste Stufe der Bewusstseinsschaffung für diese Capabilities ist es in der Tat, diese Managementaufgabe mit einem eigenen Begriff zu belegen. Wie es der Begriff nahelegt, zeichnen sich Capabilities durch ihre Vielfältigkeit aus. So kann die Beherrschung bestimmter Werkstoffe, Technologien und Kundenanforderungen ebenso von strategischer Bedeutung sein wie die Fähigkeit, in Netzwerken effizient zu arbeiten oder das Wissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg angemessen verfügbar zu machen. So kommen sogar Aufgaben des Wissensmanagements - in anderem und strategisch leichter fassbarem Gewand - wieder zu der Bedeutung, die sie unstreitig aufweisen. Wer die Beiträge zum Schwerpunkt dieser Ausgabe aufmerksam liest, wird feststellen, dass es gerade das Wissensmanagement ist, dass eine unabdingbare Kernaufgabe des Capability Management darstellt. Wissen befähigt die Mitarbeiter, Capabilities erfolgreich anzuwenden und einzubringen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein von Schlagworten unbeschwertes Capability Management!