Der Mensch als zentrales Element von Produktionssystemen ist jemand, der sich ungern wandelt. Es ist doch alles so bequem und man kennt sich auch so gut aus. Diese Position ist allerdings gefährlich. Denn der Wandel kann auch überraschend von außen kommen oder ungeplant von innen. Es führt kein Weg daran vorbei, Wandel als notwendige Konstante in die Gestaltung der Produktionssysteme einzubauen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass Wandel Strukturen schaffen oder auch zerstören kann. Zerstörung erleben diejenigen, die zu lange an überkommenen Produktionssystemen festhalten, auch wenn klare Vorteile für eine Anpassung vorliegen. Leider zerstören die Early Adopter bei einem Misserfolg zumindest ihre finanziellen Ressourcen. So war das erste Tabletgerät von Apple, der Newton, ein Misserfolg. Die in dieser Zeitschrift hauptsächlich behandelten deutschsprachigen Industrieunternehmen haben sich dem Wandel verschrieben. Deutliches Zeichen dafür ist die ungebrochene Innovationsbereitschaft auf allen Ebenen des Produktionssystems. Auch das echte und tägliche Leben von Qualitätszirkeln und KVP-Aktivitäten zeigt, wie sehr die deutsche Industrie sich auf den Wandel eingestellt hat. Für uns als Herausgeber einer anspruchsvollen Fachpublikation ist der Wandel ebenfalls gut: vielleicht gäbe es sonst nicht so viel zu berichten? Diese Zeitschrift erreicht mit dieser Ausgabe ihren 30. Jahrgang. Die Medienbranche befindet sich selbst ebenfalls in einem erheblichen Wandel. Viele langjährige Marktbegleiter sind entweder eingestellt, ins Internet verschwunden oder zu einem Exklusiv-Medium mit Kleinstleserschaft migriert. Industrie Management hingegen ist das Organ zweier angesehener Fachverbände, einer Fachgruppe innerhalb der Gesellschaft für Informatik e. V. und das publizistische Flaggschiff der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Arbeits- und Betriebsorganisation. Somit deckt die Zeitschrift seit 30 Jahren sowohl technische als auch organisatorische Aspekte des Wandels der industriellen Prozesse ab. Das wird - in welcher medialen Form auch immer - auch in Zukunft so bleiben.